Snackification

Was wer wann in welchen Mengen zu sich nimmt, ist dieser Idee nach eigentlich nur der Gelegenheit und dem entsprechenden Verlangen unterworfen. Sicher ist aber, dass es eine gute Idee ist, sich den Wanst nicht andauernd vollzuschlagen – vor allem, wenn man noch gar keinen richtigen Hunger hat und dann auch nicht das bekommt, wonach es einen gerade gelüstet. Und der vergleichsweise hohe Anteil an saisonalen, regionalen und fleischarmen Zutaten ist ganz bestimmt auch keine so schlechte Idee, wenn man nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch dem Planeten den einen oder anderen Gefallen tun möchte.

Knackig …

Erinnern Sie sich noch an die Gangsterkomödie „Ocean’s Eleven“ von Steven Soderbergh aus dem Jahr 2001? Die mit George Clooney, Matt Damon, Andy Garcia, Julia Roberts und natürlich mit Brad Pitt? Wenn nicht, dann gönnen Sie sich dieses kleine, coole Meisterwerk bei Gelegenheit mal, und wenn ja: Ist Ihnen beim Anschauen eigentlich aufgefallen, dass ausgerechnet der wohlgeformte Brad Pitt in so gut wie jeder Szene etwas zu essen in der Hand hat bzw. dauernd etwas isst? Witzig dabei ist einerseits die enorme Bandbreite an Snacks, die er da so vertilgt – vom Burger bis zum Apfel –, andererseits fällt auf, dass er niemals alles aufisst, sondern immer einen gewissen Rest übrig lässt.

Hui, der Film ist 20 Jahre alt und einer der Hauptdarsteller macht da schon etwas, was sich seit vielleicht einem Jahr zu einem ganz schönen Gastro-Trend entwickelt hat?! Visionär! Ein Grund mehr, den Film zu gucken!

Auf jeden Fall snackt sich Mr. Pitt nicht nur durch den Film, sondern auch durch den Tag, entscheidet ganz nach Zeit, Lust, Gelegenheit, Verfügbarkeit und Laune, was es denn gerade sein darf, und nimmt auch niemals besonders große Portionen zu sich – er ist der erste „Snackificator“, den wir kennen.

… aber auch nicht wirklich neu

Andererseits: Natürlich ist die Idee nicht besonders neu, denn auch unsere Urahnen konnten sich nicht bequem zu einem opulenten Frühstück, einem pünktlichen Drei-Gänge-Mittagessen und einem Abendbrot um halb sieben zusammensetzen – sie waren viel eher auf das angewiesen, was es überhaupt so zu essen gab, und verputzten es dann gerne mehr oder weniger an Ort und Stelle. Und große Portionen waren zu der Zeit ohnehin vergleichsweise selten und hingen sehr stark vom entsprechenden Jagdglück ab.

Stadt, Straße, Büro, Küche

Essen, wann man mag, was man möchte und wenn es zeitlich auch passt. Gerne ein paar mehr kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt als drei dicke Dinger zu vorgeschriebenen Zeiten: Das ist so ungefähr das, was man heute unter Snackification versteht. Natürlich findet man das Ganze zunächst einmal in den größeren, hipperen Städten und Vierteln, wo sich kleine Gastronomen mit vielen verschiedenen Spezifikationen wie Perlen auf einer Schnur aufreihen und der geneigte eilige Gast eine riesige Auswahl findet.

Andererseits hat die Idee aber vor allem mit den neuen, nachhaltigen, schicken und vielfältig einsetzbaren Lunchboxen auch Einzug in die Bürowelt und an den Arbeitsplatz gehalten, wo man nun von Obst über Gemüsesnacks, Bowls, Sandwiches, Sushi, Mezze, Suppen, Salate bis hin zu Aufstrichen, Dips, Rolls, Tapas, Nüssen, Antipasti und so weiter so ziemlich alles mitbringen kann, was sich am Abend oder Morgen zuvor schnell, vielfältig und leicht vorbereiten lässt.

Ein anderer Begriff für diesen ja schon eher scheußlichen Marketing-Begriff sind übrigens die viel sympathischeren „Mimas“, was für Mini-Mahlzeiten steht und der Sache mindestens genauso gut entspricht.

Gesund? Gute Idee!

Was wer wann in welchen Mengen zu sich nimmt, ist dieser Idee nach eigentlich nur der Gelegenheit und dem entsprechenden Verlangen unterworfen. Sicher ist aber, dass es eine gute Idee ist, sich den Wanst nicht andauernd vollzuschlagen – vor allem, wenn man noch gar keinen richtigen Hunger hat und dann auch nicht das bekommt, wonach es einen gerade gelüstet. Und der vergleichsweise hohe Anteil an saisonalen, regionalen und fleischarmen Zutaten ist ganz bestimmt auch keine so schlechte Idee, wenn man nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch dem Planeten den einen oder anderen Gefallen tun möchte.

Außerdem zeichnen sich Mimas auch sehr oft dadurch aus, dass insgesamt besonders hochwertige Grundzutaten verarbeitet werden. Auch ein Burger oder eine gut gemachte Currywurst haben durchaus das Zeug, „snackifiziert“ über die Theke zu wandern, wenn die Portionen nicht zu groß und Zutaten und Zubereitung eben hochwertig und angemessen sind.

Joah …

Ein vergleichsweise enger Verwandter der Snackification ist übrigens der „Healthy Hedonism“, der auch unter dem Pseudonym „Plant Based Food“ bekannt ist und der – der Name ist Programm – vor allem pflanzliche Produkte zur Grundlage macht und Fleisch und Fisch sozusagen nur als kulinarisches Sahnehäubchen inszeniert. Grundlegende Idee des Healthy Hedonism ist es unter anderem, unter den unzähligen Angeboten der im Überfluss vorhandenen Waren und Produkte aus aller Welt genau diejenigen hoch- und höchstwertigen auszuwählen, nach denen es einen gerade verlangt: Bescheidenheit ist etwas anderes, der Hedonist schöpft aus dem Vollen und lässt sich dafür von Gleichgesinnten gerne auch feiern.

Wir bleiben da eher bei den deutlich bescheideneren und leiseren Mimas und kommen auch so sehr gut durch den Tag.

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