Hilfe für die Winzer aus dem Ahrtal!

Weingut Kriechel

» Das Hochwasser traf uns mitten ins Herz!

Die Wassermassen haben beide Keller im Weingut Kriechel komplett geflutet. Dabei wurden alle Geräte sowie mindestens 40.000 Liter Wein zerstört. Das gastronomische Pendant, unser Weinhaus Kriechel, konnte dem Urteil des Gutachters nicht standhalten. Der Abriss hat uns schwer getroffen. «

Die Region Ahrweiler in Rheinland-Pfalz, die unter Kennern für seine Gastfreundschaft und Weinkultur bekannt ist, gelangte durch die Flut am 14.07.2021 und die verheerenden Konsequenzen zu trauriger Berühmtheit.

Das Hochwasser traf das Ahrtal mitten ins Herz , die Wassermassen haben fast allen Weingütern aus der Region buchstäblich den Boden unter den Füßen weggerissen. Doch erfahren die Menschen dort derzeit eine genauso große Flut an Hilfsbereitschaft und Mitgefühl.

Beide Keller im Weingut Kriechel wurden komplett bis zu 6 Meter geflutet, das Wasser und der Schlamm haben dort alle Geräte sowie mindestens 40.000 Liter Wein zerstört.

Das gastronomische Pendant, unser Weinhaus Kriechel, konnte dem Urteil des Gutachters nicht standhalten. Der Abriss hat uns allen das Herz gebrochen, so motiviert wir auch sind, solche Rückschläge sind schwer zu ertragen.

Damit wir die gerade stattfindende Lese und die anstehenden Arbeiten im Weinberg bewältigen können, erfahren wir eine nie für möglich gehaltene Unterstützung von Winzerkollegen aus der ganzen Republik, durch helfende Hände aber auch durch das Ausleihen von Gerätschaften und Maschinen.”

Neben dem Aufbau der Infrastruktur gilt es jetzt vor allem den Familienbetrieben im Weinbau, der Gastronomie und dem Tourismus zu helfen, die durch ihr Bestehen die wirtschaftliche Existenz des Ahrtals sichern.

HISTORIE UND FAKTEN

Im Jahr 2012 kann nun das Weingut auf eine 60 jährige erfolgreiche Vergangenheit als Familienweingut zurückblicken.

Bis ins Jahr 1952 war Peter Kriechel sen. als Nebenerwerbswinzer tätig und brachte Jahr für Jahr seine Lese zur Winzergenossenschaft. Im Jahr 1952 gründete der Senior-Winzer Peter Kriechel mit einer Anbaufläche von 1,5 ha sein eigenes Weingut „Peter Kriechel“.

Im Jahr 1969 übergab er den Betrieb mit 3 ha an seine beiden ehrgeizigen Söhne Hermann und Ernst, die als Winzermeister und Weinbautechniker die beruflichen Fachvoraussetzungen zur Führung und zum weiteren Ausbau der Unternehmens geschaffen hatten. Durch die ständige Vergrößerung und dem damit einher gehenden Platzmangel siedelte man in den 70er Jahren von Marienthal nach Ahrweiler um.

Im November 2003 wurde das mittlerweile auf 20 ha angewachsene Weingut in jüngere Hände übergeben. Die dritte Winzer-Generation Markus Kriechel (Dipl. Weinbetriebswirt), Michael Kriechel (Weinbauwirtschafter) und Gerd Kriechel ( Dipl. Weinbauingenieur) – hat mit Ernst Kriechel die Geschicke übernommen. Aus gesundheitlichen Gründen hat nun im Jahr 2013 Peter Kriechel jun. die kaufmännische Leitung von seinem Bruder Markus übernommen. Zusammen mit ihrem Kellermeister Michael Hewel zeigten Sie in den letzten Jahren eindrucksvoll, dass sie das Potential des traditionsreichen Weingutes Peter Kriechel sehr gut nutzen können.

Das Weingut ist mit seinen mittlerweile 24 ha Anbaufläche das größte private Weingut der Ahr und wird noch als echter Familienbetrieb geführt.

Winzergenossenschaft Mayschoß

» Die Flut hat uns vor eine große Herausforderung gestellt!

Die Gebäude an allen drei Standorten in Mayschoss, Altenahr und Walporzheim wurden stark zerstört. Nun versuchen wir mit vereinten Kräften das Ahrtal wieder zu dem machen, was es einmal war. Wir bleiben optimistisch und hoffen, Sie möglichst bald wieder persönlich bei uns begrüßen zu dürfen!«

"Herzlich Willkommen bei der ältesten Winzergenossenschaft der Welt. Was 1868 mit überschaubaren 18 Winzern hier aus Mayschoss begann, ist längst eine Erfolgsgeschichte des Ahrtals geworden.

Schwer getroffen von der Flutkatastrophe des 14./15. Juli beginnt unser Großprojekt „Wiederaufbau“. Die Gebäude der Winzergenossenschaft wurden an allen drei Standorten in Mayschoss, Altenahr und Walporzheim stark zerstört und auch ca. 10% der Gesamtrebfläche von 150 ha sind der Flut zum Opfer gefallen. Frei nach dem Motto „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“ wollen unsere 460 Mitglieder nun gemeinsam mit den anderen Winzerinnen und Winzern des Ahrtals und vielen unzähligen Helferinnen und Helfern gemeinsam an einem Strang ziehen und das Ahrtal wieder zu dem machen, was es einmal war.

Positiv und gestärkt blicken wir dabei in die Zukunft und freuen uns, Ihnen unsere noch vorhandenen, „geretteten“ Weine vorstellen zu dürfen. Wir hoffen sehr, Sie irgendwann auch wieder persönlich bei uns begrüßen zu dürfen!"

Vor und nach der Flutkatastrophe

ZAHLEN UND FAKTEN

Gründungsjahr: 1868

Mitglieder: 466

Durchschnittliche Jahresproduktion: 1.200.000 Flaschen

Anbaufläche: 150ha

Lagerkapazität in Holzfässern: 250.000 Liter

Lagerkapazität in Tank: 1.8 Mio. Liter

 

HISTORIE

Am 20.12.1868 wurde nach einstimmiger Verabschiedung der Statuten der Mayschosser Winzerverein gegründet. Zum ersten Präsidenten wurde Gründungsmitglied Nikolaus Näkel gewählt. Im darauffolgenden Jahr 1869 erfolgte dann unter dem Schutz des Vereins- Gesetzes von Norddeutschland die Eintragung des Vereins unter dem Namen „Winzer Verein zu Mayschoß – Eingetragene Genossenschaft“ in das Handels- und Genossenschaftsregister in Koblenz.

Aus den zu Beginn 18 Mitgliedern der Genossenschaft wurden im Laufe der Zeit schnell mehr, sodass im Jahr 1881 schon 141 Mitglieder gezählt werden konnten. Ein Teil dieser Mitglieder hatte in der Zwischenzeit den ersten Kellergang unseres Gewölbekellers im Jahre 1873 errichtet. 1888 und 1889 wurde dann der zweite und größte Kellergang zur Fasslagerung erbaut, sowie das erste Stockwerk des heutigen Bürogebäudes errichtet.1893 feierte man dann das 25-jährige Jubiläum des Mayschosser Winzervereins.

1918 wurde das 50-jährige Jubiläum nur bedingt gefeiert, da man im Laufe des 1. Weltkrieges viele Opfer in der Gemeinde zu beklagen hatte. 1968 konnten dann aber die mittlerweile 240 Mitglieder das 100-jährige Jubiläumsfest feiern.  Am 22. März 1982 wurde dann mit großer Mehrheit in einer außerordentlichen Generalversammlung die Fusion mit der Winzergenossenschaft Altenahr beschlossen.

Von diesem Zeitpunkt an existiert die Winzergenossenschaft Mayschoß- Altenahr. Die Mitgliederzahl der Genossenschaft ist bis zu diesem Zeitpunkt auf 330 Mitglieder angestiegen, die eine Rebfläche von 123 ha bewirtschaften. Hieraus ergibt sich eine ungefähre Jahresproduktion von 1.000.000 Litern.

Im September 2009 wurde ebenfalls mit großer Mehrheit in einer außerordentlichen Generalversammlung die Fusion mit der ehemaligen Winzergenossenschaft Walporzheim beschlossen, welche die zweitälteste eingetragene Winzergenossenschaft in Deutschland ist (gegr. im Jahr 1871). Diese ist seit der Fusion unter dem Namen "Weinmanufaktur Walporzheim" bekannt.

Zusammen besitzt die Genossenschaft heute eine Anbaufläche von 150 ha und beherbergt 452 Winzerinnen und Winzer als ihre Mitglieder.