Die beliebtesten Bohnensorten
Schon im Mittelalter stand der Ausdruck „Interessiert mich nicht die Bohne!“ für völliges Desinteresse. Damals galten Bohnen als gewöhnlich, denn es gab sie im Übermaß. Sogar als Spielgeld sollen sie gedient haben. Heute ist uns die Bohne alles andere als egal, denn wir wissen um ihre Bedeutung für eine bewusste und ausgewogene Ernährung. Und die Auswahl ist groß: von knackigen grünen und zarten gelben Bohnen bis zu Bohnenkernen in fast allen Farben und Größen. Hier stellen wir Ihnen die beliebtesten Sorten vor:
- Grüne Bohnen: Als Stangen- oder Buschbohnen gehören grüne Bohnen fest zur traditionellen deutschen Küche. Sie passen hervorragend zu Fleisch- und Fischgerichten und sind Bestandteil vieler Klassiker wie Bohneneintopf oder Bohnensalat. Besonders herzhaft wird es, wenn man sie mit Speck und Zwiebeln kombiniert. Frisch geerntet sind grüne Bohnen von Juni bis Oktober im Handel erhältlich.
- Gelbe Bohnen: Gelbe Bohnen, auch Wachsbohnen genannt, gehören zur gleichen Familie wie grüne Bohnen, unterscheiden sich aber durch ihren milderen Geschmack und ihre zarte, weiche Hülle. Da ihre Saison im Sommer sehr kurz ist, findet man sie im Handel meist in Form von Konserven oder Tiefkühlware. In der Küche kommen sie – ähnlich wie grüne Bohnen – als Beilage, im Salat oder als Zutat in Eintöpfen zum Einsatz.
- Weiße Bohnen: Weiße Bohnen gehören zu den klassischen Bohnenkernen – ebenso wie Kidneybohnen, schwarze Bohnen oder gesprenkelte Sorten. Im Handel findet man die milden weißen Bohnen meist getrocknet oder in Dosen. Sie schmecken ganz hervorragend in Kombination mit Tomaten und Zwiebeln und eignen sich sehr gut für Eintöpfe, Suppen, Pürees und Aufläufe.
- Kidneybohnen: Rote Kidneybohnen gedeihen am besten in feuchtwarmem Klima und werden entweder getrocknet oder vorgegart und konserviert aus Regionen wie Amerika, Afrika oder China importiert. Ihr leicht süßlicher Geschmack und die weiche, mehlige Textur machen sie zur perfekten Zutat für Chiligerichte. Aber auch in Salaten, Suppen oder Eintöpfen machen Kidneybohnen eine gute Figur.
- Schwarze Bohnen: In der lateinamerikanischen und südostasiatischen Küche sind schwarze Bohnen ein echter Klassiker. Sie überzeugen mit einem kräftigen Aroma und einer nussig-süßlichen Note. In Mexiko kennt man sie als Frijoles negros, serviert mit Reis, Eiern und weiteren Beilagen. Auch für vegane Burger-Pattys oder Bohnenmus sind sie bestens geeignet. Erhältlich sind sie sowohl getrocknet als auch in Konserven.
- Dicke Bohnen: Auch bekannt als Acker- oder Saubohnen, haben dicke Bohnen nur eine kurze Saison. Frische Ware aus dem Freiland gibt es meist von Juni bis Ende August. Ganzjährig bekommt man sie tiefgekühlt, getrocknet oder in Dosen. In der Küche machen sich dicke Bohnen gut als Beilage oder als Basis für einen herzhaften Bohnenstampf.
So gesund sind Bohnen
Dass Bohnen in unserem Körper wertvolle Dienste verrichten, ist unbestritten. Vor allem sind sie gut für unsere Darmgesundheit und bringen die Verdauung ordentlich in Gang. Das ist zum einen äußerst positiv, zum anderen aber auch mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden. Sie ahnen, worauf wir hinauswollen? Genau, die Tönchen, die jedes Böhnchen redensartlich produziert. Grund sind in Bohnen enthaltenen Zuckerarten, die im Dünndarm nicht verdaut werden können. Diese Zucker zersetzen spezielle Bakterien im Dickdarm, wobei Gase wie Kohlendioxid und Wasserstoff entstehen. Gewürze wie Kümmel und Bohnenkraut können die Verdauung erleichtern.
Kommen wir zum Inneren der Bohne, punktet sie ohne Wenn und Aber. Denn Bohnen sind echte Nährstoffpakete. Sie liefern hochwertiges pflanzliches Eiweiß, zahlreiche Vitamine sowie wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente, darunter Folsäure, Kalium, Kalzium, Magnesium und Zink. Kurzum: Wer Bohnen in seine Ernährung integriert, tut seinem Körper etwas Gutes. Das gilt übrigens auch für Küchenprofis, denn Bohnen bereichern nicht nur private Speisepläne, sondern auch kreative Menükarten in Restaurants.
Welche Bohnensorte passt zu welchem Gericht?
Sie möchten mit Bohnen kochen, wissen aber nicht, welche Sorte die richtige ist? Kein Problem – wir geben einen Überblick. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen ganzen Bohnen und Bohnenkernen sowie zwischen frischen, gefrorenen, getrockneten und eingelegten Varianten.
Wenn Sie Bohnen mitsamt Hülse als Beilage zu Fisch oder Fleisch servieren möchten, greifen Sie am besten zu frischen oder tiefgekühlten grünen Bohnen oder Wachsbohnen. Die Vorbereitung ist unkompliziert: Enden abschneiden, eventuell Fäden entfernen, in Stücke schneiden und in Salzwasser kochen oder blanchieren und danach weiterverarbeiten, etwa in der Pfanne. Beim Kauf sollten Sie auf Frische achten: Die Bohnen sollten knackig sein und – bei grünen Bohnen – eine satte Farbe haben. Noch einfacher in der Handhabung sind Bohnen aus dem Glas. Sie sind vorgegart und müssen – je nach Rezept – nur noch erhitzt werden. Allerdings enthalten sie meist weniger Nährstoffe und dafür mehr Salz oder Zucker.
Bohnenkerne wie weiße Bohnen, Kidneybohnen oder schwarze Bohnen eignen sich ideal für sättigende Hauptgerichte wie Chilis, Eintöpfe, Currys oder Suppen. Besonders in der vegetarischen und veganen Küche sind sie als Fleischalternative beliebt, zum Beispiel in Form von Bratlingen, Bohnenbällchen oder als Ersatz für Hackfleisch. Erhältlich sind sie getrocknet oder als Konserve. Getrocknete Bohnen müssen vor dem Kochen lange eingeweicht werden, punkten dafür mit mehr Aroma und einem günstigeren Preis. Konservierte Bohnen sind sofort einsatzbereit, einen kleinen Punktabzug gibt es wegen der erwähnten Nachteile bei Nährstoffen und Zusätzen.
Getrocknete Bohnen richtig vor- und zubereiten – Schritt für Schritt
- Bohnen sortieren: Breiten Sie die Bohnen auf einem Backblech oder der Arbeitsfläche aus und entfernen Sie beschädigte oder schrumpelige Exemplare.
- Gründlich waschen: Spülen Sie die Bohnen in einem Sieb unter kaltem Wasser ab, um Staub und Schmutz zu entfernen.
- Einweichen: Geben Sie die Bohnen in eine große Schüssel mit kaltem Wasser. Das Wasser sollte etwa 3 Fingerbreit über den Bohnen stehen.
- Abgedeckt ruhen lassen: Decken Sie die Schüssel ab und stellen Sie sie in den Kühlschrank. Dort sollten die Bohnen 8 bis 12 Stunden quellen – idealerweise über Nacht.
- Wasser abgießen: Gießen Sie das Einweichwasser weg (es enthält unerwünschte Stoffe) und spülen Sie die Bohnen erneut gut durch.
- Kochen: Füllen Sie die Bohnen in einen Topf mit frischem Wasser – mindestens die dreifache Menge der Bohnen – und bringen Sie alles zum Kochen.
- Hitze reduzieren: Sobald das Wasser kocht, die Hitze herunterschalten und die Bohnen bei mittlerer Temperatur etwa 50 bis 60 Minuten köcheln lassen. Dickere Sorten brauchen eventuell länger. Den aufsteigenden Schaum gelegentlich abschöpfen.
- Salzen am Schluss: Gegen Ende der Garzeit salzen, damit die Bohnen gleichmäßig gar und nicht zäh werden.
- Abgießen und verwenden: Wenn die Bohnen weich, aber noch leicht bissfest sind, abgießen und je nach Rezept weiterverarbeiten.
- Aufbewahrung: Möchten Sie die Bohnen später verwenden, lassen Sie sie im Kochwasser abkühlen. Im Kühlschrank halten sie sich in einem verschlossenen Behälter 3 bis 5 Tage frisch.
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