Dips und Aufstriche sind die perfekten Begleiter
Dips und Aufstriche sind vielseitige kulinarische Begleiter, die so gut wie jeder Speise eine besondere Note verleihen. Gerade eher einfach ausfallende Gerichte profitieren enorm von Dips, was jeder weiß, der einmal ein bisschen Fladenbrot mit Tsatsiki, Hummus oder Baba Ganoush genossen hat. Aber wo hört der Dip auf und wo fängt der Aufstrich an? Und ab wann muss man eher von einer Soße sprechen? Hier ist ein kleiner Überblick.
Was unterscheidet Dips von Aufstrichen und Soßen?

Grundsätzlich gilt, dass Dips eher cremig ausfallen und sich daher besonders gut zum Eintauchen eignen. Sie werden in kleinen Schälchen serviert und sollen mit der eigentlichen festen Speise oder mit einem Löffel aufgenommen werden. Sie harmonieren perfekt mit Gemüsen, Brot, Fisch und Fleisch und werden meist kalt serviert (eine Ausnahme ist zum Beispiel das Käsefondue).
Aufstriche dagegen fallen in der Regel fester aus und eignen sich – der Name sagt es schon – eher zum Bestreichen von Brot oder anderen festen „Trägermaterialien“. Aufstriche finden sich dementsprechend auf jedwedem Brot, auf Baguettes und Sandwiches aller Art. Gleichzeitig werden sie aber auch ähnlich wie Dips verwendet, was sie ein bisschen universeller macht.
Soßen wiederum unterscheiden sich dadurch, dass sie meistens entschieden flüssiger sind und dazu dienen, ganze Gerichte zu verfeinern oder zu ergänzen. Zwar kann man sie im Zweifel auch wie Dips verwenden, ihr eigentlicher Einsatzort sind aber eher Pasta, Fleisch- oder Gemüsegerichte und natürlich Sushi und Sashimi. Wie Dips und Aufstriche auch können sie warm oder kalt ausfallen.
Worauf es bei Dips und Soßen ankommt

Lassen wir in diesem Zusammenhang die Soßen einmal beiseite und bleiben wir bei den klassischen Dips und Aufstrichen, die ziemlich viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Im Grunde benötigen alle dasselbe und unterscheiden sich eigentlich nur durch ihre finale Konsistenz:
- Cremigkeit – rührt von Mayonnaise, Joghurt oder (saurer) Sahne her.
- Geschmack und Textur – kommen von frischem Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten oder Gurken.
- Frische – stammt von Kräutern wie Petersilie, Dill, Minze, Koriander, Schnittlauch oder Basilikum.
- Würze – Salz, Pfeffer, Paprika, Chilis, Soja, Curry oder Tahini und Zitrusfrüchte machen das Ganze erst richtig rund.
- Geschmackstiefe und Konsistenz – Fette wie (Oliven-)Öle, Feta oder Avocado kommen in zahlreichen Dips und Aufstrichen zum Einsatz, werden aber nicht unbedingt immer verwendet.
- Süße – dient der Balance und kann entscheidend für das perfekte Ergebnis sein, weswegen manchmal auch Honig, Ketchup oder Agavendicksaft verwendet werden.
Was man zur Herstellung von Dips in der Küche braucht
Die Herstellung von Dips und Aufstrichen ist denkbar einfach – und das ist schließlich auch der Sinn der Sache: Sie sollen das Salz in der Suppe sein, aber nicht die Suppe selbst, weswegen man in der Küche auch nicht besonders viele Gerätschaften für sie braucht.
Für die Zubereitung benötigt man in der Küche nur wenige Werkzeuge: einen Pürierstab oder Mixer, einen Schneebesen oder Gummispachtel zum Vermengen der Zutaten, ein Schneidebrett mitsamt Messer, kleine Schüsseln für das Anrichten und Servieren sowie Folie oder Deckel, um die Dips frisch zu halten.
Welche Dips sich wofür eignen
Beim Grillen passen würzige bis scharfe BBQ- oder Ketchup-Dips gut zu Fleisch, Würstchen oder gegrilltem Gemüse (auch der Senf zählt übrigens zu den Dips). Für Fingerfood, Brot und Rohkost sind Hummus, Joghurt-Kräuter-Varianten, süßsaure oder auch süßliche Dips ideale Begleiter. Deutlich internationaler wird es, wenn Sie Dips wie Salsa, Guacamole, Tahini oder Wasabi servieren.
Die klassischen Dips

Manche Dips sind besonders beliebt und gelten fast schon als Standard, andere warten noch auf ihre Entdeckung. Das gilt insbesondere für die asiatischen Würzwunder (dazu weiter unten mehr). Zu unseren beliebtesten Dips zählen neben Mayo, Senf und Ketchup:
- Tsatsiki (Griechenland) – aus griechischem oder türkischem Joghurt, Gurke, Knoblauch, Olivenöl, Zitronensaft und frischer Minze. Perfekt zu Gegrilltem, Fisch oder Fladenbrot.
- Guacamole (Mexiko) – aus zerdrücktem Fruchtfleisch reifer Avocados, Limettensaft, Koriandergrün und Salz. Manchmal werden auch Pfeffer, Zwiebeln, Knoblauch, grüne Chilis, Tomatillos oder Tomaten zugefügt.
- Salsa (Mexiko) – aus frischen Tomaten, Zwiebeln, Chilis, Koriander, Limettensaft. Ein perfekt vielseitiger scharfer Dip, der zu praktisch allem irgendwie passt.
- Grünes oder rotes Pesto (Italien) – Basilikum oder getrocknete Tomaten, Pinienkerne, Parmesan, Knoblauch und Olivenöl ergeben eine würzige Soße, die sich auch als erstklassiger Dip für Brot und Gemüse eignet.
- Raita (Indien) – aus Joghurt, Gurken, Kreuzkümmel, Koriander und Minze entsteht ein Dip, der besonders gut zu scharfen Currys und frittierten Gerichten passt. Raita ist auch als „Curry-Cooler“ bekannt.
- Aioli (Mittelmeer) – aus Olivenöl, Senf, Knoblauch und Salz entsteht diese cremige Knoblauch-Mayonnaise, die hervorragend zu Fisch, Meeresfrüchten oder Gemüse passt.
- Sambal (Indonesien) – eine scharfe Chilipaste, die als Dip, Würzmittel, Aufstrich oder Beilage verwendet wird.
- Muhammara (Levante) – eine scharfe Paste aus gerösteten roten Paprika, Chilis, Knoblauch und Walnüssen, die häufig mit Granatapfelsirup verfeinert wird. Oft als Dip mit Brot serviert, kann es auch als Brotaufstrich oder als Soße für gegrilltes Fleisch oder Gemüse brillieren.
All diese Dips lassen sich natürlich ohne Weiteres an den persönlichen Geschmack anpassen, erweitern oder saisonal variieren, was besonders bei den frischen Zutaten interessant ist.
Asiatische Dips: eine Welt voller Aromen und Vielfalt

Gerade die asiatische Küche ist für ihre vielfältigen aromatischen Dips bekannt, die jedem Gericht seine besondere Tiefe und Würze verleihen. Hier sind Dips viel mehr als nur Beilagen; sie sind integraler Bestandteil der kulinarischen Tradition und Vielfalt.
Klassische asiatische Dips
- Erdnusssoße – cremig, nussig und würzig-scharf. Aus gerösteten Erdnüssen, Kokosmilch, Sojasoße, Knoblauch, Limettensaft und Chilis gemacht. Perfekt zu Frühlingsrollen, gegrilltem Fleisch oder Gemüse.
- Chilisoßen – in vielen Ländern Asiens kommen diese Dips zum Einsatz, die meist aus Chilis, Knoblauch, Essig und Zucker bestehen. Sie sind scharf, würzig und vielseitig einsetzbar.
- Miso-Dip – hergestellt aus fermentierter Sojabohnenpaste, die mit Reisessig, Sesamöl, Zucker und Frühlingszwiebeln gemischt wird. Ideal zu Sushi, Sashimi oder gedämpftem Gemüse.
- Nam Jim Sriracha – eine scharfe Chili-Knoblauch-Soße aus Thailand, die perfekt zu gegrilltem Fleisch, Meeresfrüchten oder Frühlingsrollen passt.
- Tamarinden-Dip – eine süßsaure Mischung aus Tamarinde, Zucker, Fischsoße und Chilis, die oft als Dip für Frühlingsrollen oder gegrilltes Hähnchen dient.
- Gochujang – die koreanische fermentierte Chilipaste, die oft mit Joghurt, Frühlingszwiebeln, Sesamöl und Reisessig zu einer würzigen, scharfen Soße verarbeitet wird.
Interpretationen von Dips
Neben den absoluten Klassikern in der asiatischen Küche kommen vermehrt auch kreative Variationen in die Schälchen, die die (asiatische) Küche neu interpretieren. Dazu gehören zum Beispiel Kokos-Kräuter-Dips, die aus Kokosmilch, Koriander, Limette und Chilis hergestellt werden, Soßen aus Wasabi, Sojasoße und Limette oder auch vegane Tofu-Erdnuss-Soßen, bei denen Tofu mit Erdnussbutter, Sesamöl, Sojasoße und Ingwer püriert wird.
Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit
Was die Welt der Dips so faszinierend macht, ist ihre fast unbegrenzte Vielseitigkeit. Sie lassen sich individuell auf den Geschmack abstimmen, saisonal variieren oder durch regionale Zutaten erweitern. Im Sommer bieten sich eher die leichten und säurebetonten Limetten- und Kräuter-Varianten an, während im Winter würzige, tiefere Aromen wie Pilz- oder Paprikanoten den Geschmack dominieren dürfen.
Was die Dips so praktisch macht
Einer der ganz großen Vorteile praktisch aller Dips ist, dass sie sich sehr gut im Voraus zubereiten lassen – ihre jeweiligen Aromen werden mit der Zeit sogar noch intensiver.
Nicht zuletzt aus diesem Grund werden Dips in der professionellen Gastronomie sehr geschätzt: Sie lassen sich sehr gut auch in größeren Mengen vorproduzieren und werden zum Servieren nur noch auf die entsprechenden Teller, Schalen oder Schüsselchen verteilt.
Wichtig ist nur, die Dips bei längerer Lagerzeit (also von mehr als einer Stunde) gut abgedeckt im Kühlschrank aufzubewahren, damit die Oberfläche nicht oxidiert und sich möglicherweise vorhandene Bakterien nicht vermehren können.
Warme Dips (zu denen auch das Käse- oder Schokoladenfondue zählt) werden meist direkt vor dem Verzehr hergestellt bzw. bis zum Servieren warmgehalten.