Grillgemüse

Wir waren mal wieder fleißig und haben ein kleines Abc zum Grillen von Gemüse aufgelegt, das von Aubergine bis Zwiebel reicht. Außerdem finden Sie eine Aufstellung über die Hardware, die Sie sich besser zulegen sollten, damit das Ganze auch wirklich ein großer Genuss wird. Direkt? Indirekt? Vorkochen oder nicht? Deckel runter, Deckel rauf? Müslischalen? Hier sind unsere Praxistipps:

Gemüse grillen ist die reine Freude

Das kann man so oder so sehen. Die einen sagen: „Fleisch ist mein Gemüse“, die anderen finden, dass die feinen Röstaromen von Grillgemüse geradezu genial schmecken. Tatsache ist, dass jedes Grill-Event die Auswahl massiv erhöhen (und so ziemlich jeder Ernährungsweise gerecht werden) kann und dass auch eingefleischte Fleischfresser sich durchaus einen Gefallen tun, wenn sie sich einmal quer durch diese ganz anderen und höchst interessanten Aromen, Texturen und Geschmacksbilder probieren …

 

Zur Ausstattung

Diese Ausrüstung benötigen Sie natürlich nicht nur dann, wenn Sie Gemüse grillen – sie ist sozusagen die universelle Grundausstattung am Grill. Denn Sie wissen ja: Haben ist besser als brauchen. Übrigens empfehlen wir Ihnen den Erwerb von wertigen bis hochwertigen Artikeln. Wer billig kauft, kauft zweimal – und hat sich vorher schon zigmal die Finger verbrannt …

Grillkorb, perfekt geeignet, um mehrere Sorten gleichzeitig zu grillen, auch weil seine Handhabung so praktisch ist

Plancha, wenn es entweder richtig heiß sein darf oder wenn man sehr fein geschnittenes Gemüse grillen/braten möchte

Wender, am besten mit langer und breiter Klinge, einem Holzgriff und einer Länge, die die Hand möglichst weit von der Hitze entfernt hält

Zange, auch hier gilt: einmal eine hochwertige kaufen, die gut in der Hand liegt, robust ist und am besten eine ernst zu nehmende Heberschaufel besitzt

Schmelzglocke, die die Hitze auch schön von oben auf das Grillgut abstrahlt. Vor allem in Verbindung mit einer Plancha ist das eine gute Sache – und zum Beispiel zum Käseschmelzen für einen Cheeseburger.

Handschuh, möglichst hitzefest und hitzeabweisend, falls man doch mal mit der Hand ranmuss

 

Eine Faustregel

Direkt oder indirekt? Kommt drauf an, was Sie grillen möchten …

Im Grunde wird fast jedes Gemüse auf dem Rost zum Hochgenuss. Zum direkten Grillen über der Glut eignen sich zum Beispiel Scheiben oder Stücke von Paprika, Pilzen, Zucchini, Spargel, Tomaten, Zwiebeln, Lauch, Avocados und Auberginen.

Feste Gemüsesorten wie Möhren, Maiskolben, Kartoffeln, Pastinaken, Süßkartoffeln, Kohlrabi oder Kürbis sollten Sie besser vorkochen oder im Kugel- oder Gasgrill (alternativ unter der Schmelzglocke) indirekt grillen.

Bei Brokkoli, Blumenkohl oder Fenchel entscheidet der persönliche Geschmack: Wer es gerne knackig mag, kann diese Gemüsesorten klein schneiden und direkt grillen; wer es weicher mag, kocht sie besser vor (oder grillt sie länger indirekt).

Von Aubergine bis Zwiebel

so gelingt das Gemüse:

Aubergine

Auberginen zum Grillen entweder halbieren oder in Scheiben schneiden. Die Schnittflächen mit Salz würzen und anschließend ca. 15 Minuten ziehen lassen. Danach mit Küchenpapier abtupfen und mit Olivenöl bestreichen. Auf dem heißen Grill die Scheiben 4–5 Minuten grillen, halbierte Auberginen etwas länger. Dabei öfter wenden.

Avocado

Schon mal Avocado gegrillt? Für den cremigen Genuss die Avocado halbieren, den Kern entfernen, die Schnittfläche mit Zitronen- oder Limettensaft beträufeln, salzen, pfeffern und ca. 5 Minuten auf dem heißen Grill garen. Dabei einmal wenden. Die gegrillte Avocado lässt sich gut mit einem Esslöffel aus der Schale lösen. Passt besonders gut zu Grillsalaten.

Blumenkohl und Brokkoli

Hier kommt es auf den persönlichen Geschmack an. Wer das Gemüse mit Biss möchte, kann Blumenkohl oder Brokkoli einfach in Röschen teilen (Blumenkohl lässt sich auch komplett in kräftige Scheiben schneiden und zu einem Blumenkohlsteak grillen, genauso wie Knollensellerie), mit etwas Olivenöl beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Gemüse auf vorher gewässerte Holzspieße stecken, um es einfacher wenden zu können. Unter mehrfachem Wenden garen die Röschen in ca. 10 Minuten und entwickeln herrliche Röstaromen. Wer weicheres Gemüse bevorzugt, blanchiert die Röschen vor dem Grillen.

Champignons, Pilze

Champignons sind zum Grillen besonders geeignet. Bei großen Exemplaren die Stiele entfernen. Die Pilze dann mit einer Marinade nach Wahl oder etwas Kräuterbutter bestreichen, salzen, pfeffern und von jeder Seite etwa 3 Minuten direkt grillen. Kleinere Pilze garen am besten in einem Grillkorb.

Auch Kräuterseitlinge sind eine Delikatesse vom Grill und lassen sich wie Champignons grillen. Besonders große Exemplare sind dafür am besten geeignet, da sie sich längs in Scheiben schneiden und so sehr gut wenden lassen.

Kartoffeln

Sie dürfen nicht fehlen: köstliche Kartoffeln, die auf dem Grill besonders schnell fertig sind, wenn sie vorgekocht werden. Anschließend mit Öl einpinseln und ca. 10 Minuten grillen.

Alternativ große, rohe Kartoffeln in Scheiben schneiden, marinieren und unter Wenden ca. 10 Minuten grillen, bis sie goldbraun sind. Der Klassiker sind natürlich Folienkartoffeln. Hierfür mittelgroße Knollen verwenden, mit der Gabel mehrfach einstechen, in Alufolie wickeln und ca. 50 Minuten indirekt grillen. Dazu schmeckt selbst gemachte Kräuterbutter oder Sour Cream.

Kürbis

Hokkaido-, Butternut- oder Muskatkürbis: Dem beliebten Herbstgemüse stehen Röstaromen ausgezeichnet. Den Kürbis der Wahl in Spalten schneiden und diese bei indirekter Hitze etwa 15 Minuten garen. Wer keinen Grill mit Deckel und keine Schmelzglocke besitzt, sollte die Kürbisspalten etwa 6 Minuten vorkochen (oder das Grillen insgesamt besser bleiben lassen …).

Maiskolben

Bevor er auf den Grill wandert, muss man frischen Mais kochen; er sollte 10 Minuten vorgegart werden. Auf dem Grillrost braucht er dann noch weitere 10 Minuten. Dabei öfter wenden. Gegrillter Mais schmeckt gut mit (Knoblauch-)Butter und Salz. Außerhalb der Saison kann man auch vakuumverpackte, vorgegarte Maiskolben verwenden, die nicht vorgekocht werden müssen und am besten schmecken, wenn man sie vor dem Grillen mariniert.

Paprika

Paprika grillen ist einfach. Das Gemüse halbieren, Kerngehäuse entfernen und auf dem heißen Grill unter Wenden ca. 5 Minuten rösten. Wer mag, kann die Schoten für einen runderen Geschmack vor dem Grillen mit Öl bepinseln und salzen. Keine Angst vor schwarzer Schale: einfach das Fruchtfleisch ablöffeln, was eine wahre Delikatesse ist.

Spargel

Sowohl grünen als auch weißen Spargel kann man gut grillen. Dafür die holzigen Enden abschneiden, weißen Spargel zusätzlich schälen. Die Stangen mit Öl bestreichen, salzen, pfeffern und 5–10 Minuten bei großer Hitze grillen, gerne auch auf einer Plancha.

Süßkartoffeln

Am einfachsten ist diese Variante: Süßkartoffeln in Scheiben schneiden, würzig marinieren und unter Wenden ca. 15 Minuten grillen. Schneller geht’s, wenn sie vor dem Marinieren 3 Minuten in Salzwasser vorgekocht wurden. Alternativ kann man kleine, halbierte Süßkartoffeln an der Schnittfläche tief rautenförmig einschneiden, marinieren und bei indirekter Hitze 30–50 Minuten garen.

Tomaten

Gegrillte Tomaten sind vor allem im Hochsommer, wenn sie auch regional Saison haben, eine hocharomatische Beilage vom Rost. Kirschtomaten dafür mit gehackten Kräutern, Olivenöl und Pfeffer vermengen, in einen Grillkorb geben und auf dem heißen Grill 10–15 Minuten grillen, dabei gelegentlich wenden und zum Schluss (!) mit grobem Salz bestreuen. Sehr hübsch sieht es auch aus, wenn man die ganze Rispe grillt.

Große Strauchtomaten kann man in Scheiben schneiden, ebenso wie die Kirschtomaten marinieren und unter Wenden im Grillkorb grillen. Beim indirekten Grillen kann man die Tomatenscheiben sehr gut mit Parmesan oder Mozzarella überbacken.

Zucchini

Zum Grillen von Zucchini schneidet man das Gemüse längs in Scheiben, mariniert es bevorzugt mit einer Mischung aus Olivenöl und Limettensaft und würzt es mit Salz und Pfeffer. Danach kommen die Zucchinischeiben für 10 Minuten unter Wenden direkt auf den Grill, in einen Grillkorb oder auf eine Plancha.

Zwiebeln

Am besten schmecken Zwiebeln als Zutat für bunte Gemüsespieße oder wenn sie mitsamt ihrer Schale in aller Ruhe und indirekt zur größten „Schlotzigkeit“ ausgebacken werden. Eine andere köstliche Variante sind Honig-Zwiebeln mit Thymian. Hierfür mittelgroße Zwiebeln schälen und anschließend so in Spalten schneiden, dass das Gemüse am Wurzelansatz noch zusammengehalten wird. Die Zwiebeln in einen Grillkorb legen, mit Honig beträufeln, salzen und Thymian darüberstreuen. Bei indirekter Hitze 15–20 Minuten garen.

Gemüsespieße

Nicht nur solo macht Gemüse grillen Spaß – verschiedene Gemüsesorten, auf Spießen drapiert, bringen eine wunderbare Vielfalt auf den Rost. In der einfachsten Variante spießt man schnell garende, mundgerecht geschnittene Gemüsesorten wie Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Zucchini oder Champignons auf, bestreicht sie mit Öl, würzt alles und grillt die Gemüsespieße insgesamt ca. 10 Minuten, dabei gelegentlich wenden. Sollten Sie Holzspieße verwenden, legen Sie diese vorher für 10 Minuten ins Wasser. Und natürlich passt auf die Spieße auch Grillkäse wie Halloumi …

 

Welches Öl zum Gemüsegrillen?

Grundsätzlich gut geeignet sind raffinierte und spezielle Bratöle wie zum Beispiel Sonnenblumen-, Erdnuss-, Raps- oder Olivenöl. Butter hingegen sollte nicht zu hoch erhitzt und daher besser nach dem Grillen, etwa als Kräuterbutter, auf das Gemüse gegeben werden.

Unser Tipp:

Gemüsepäckchen grillen

Statt sie mühsam aufzuspießen, lassen sich Gemüsemischungen auch im Päckchen grillen – am besten in Backpapier oder Alufolie.

Damit alle Sorten gleichschnell gar sind, zunächst das Gemüse der Wahl in ähnlich große Stücke schneiden. Um die Päckchen zu packen, eine große Müslischale mit einem großzügigen Blatt Backpapier oder Alufolie auslegen und das Gemüse hineingeben. Olivenöl darüberträufeln, mit Salz und Pfeffer und nach Geschmack mit Kräutern, Knoblauch oder Käse würzen. Das Backpapier anschließend mit Küchengarn verschließen und aus der Müslischale nehmen. Auf dem Grill brauchen die Gemüsepäckchen bei mittlerer Hitze ca. 20–30 Minuten. Achtung: nicht direkt grillen, damit sie kein Feuer fangen!

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