Spanische Weine

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern weisen die spanischen Bezeichnungen nämlich nicht nur aus, welcher Wein wo in welcher Qualität ausgebaut wurde. In Spanien ist es üblich, zusätzlich noch zu erklären, wie genau und wie lange genau der Wein reifen durfte, bevor er in den Verkauf gelangte. Vom einfachen Landwein bis zur höchsten Qualitätsstufe, von ganz jungen bis zu sehr ausgereiften Tropfen. 

Herkunft und Herstellung

In fast allen Landesteilen wird Wein erzeugt, vor allem aus den Rebsorten Airén, Tempranillo und Garnacha, wobei die Tendenz bei Granacha mittlerweile stark fällt.

Beim Rotwein gehören definitiv Rioja, Ribera del Duero und Navarra zu den wichtigsten Anbaugebieten in Spanien; seit einigen Jahren befindet sich auch Katalonien im Aufschwung. In Navarra werden Cuvées aus Tempranillo und Merlot oder Cabernet Sauvignon erzeugt, die internationales Top-Niveau erreichen. Geht es um Schaumwein, dann ist wieder Katalonien, insbesondere Penedès, zu nennen. Zu den Premiumregionen für Weißwein zählen Rías Baixas und Rueda.

Das Qualitätssystem spanischer Weine ist auf den ersten Blick ein bisschen komplexer als das anderer Länder, weil es neben der Herkunft auch die Herstellungsprozesse beinhaltet. Außerdem wurden bis 2011 durch die EU weitere Vorgaben gemacht und ein paar neue Bezeichnungen eingeführt. Aber wenn man es mal verstanden hat, dann ist das Ganze ein Klacks:


Vino – einfacher Tafelwein. Keine Angabe zu Herkunftsregion, Rebsorte oder Jahrgang. Bis 2011 Vino de Mesa (VdM).

IGP (Indicación Geográfica Protegida) – Landwein. Rebsorte und Herkunftsregion werden angegeben. Bis 2011 Vino de la Tierra (VdlT).

DOP (Denominación de Origen Protegida) – Qualitätswein aus bestimmten Herkunftsgebieten. Erzeugung und Verarbeitung der Weine müssen in einem bestimmten Herkunftsgebiet erfolgen, das auf der Flasche angegeben ist.

DO (Denominación de Origen) – Herkunftsbezeichnung für Weine aus einem bestimmten Anbaugebiet (also viel genauer als beim Herkunftsgebiet).

DOCa (Denominación de Origen Calificada) – der Status wird in Spanien nur an herausragende Weinregionen vergeben. Die Produktion in diesen Gebieten wird besonders streng kontrolliert und die Vorgaben, die einzuhalten sind, sind eng gefasst. Bisher haben nur zwei spanische Weinregionen den Status DOCa erhalten: Rioja und Priorat.

Vino de Pago – die höchste Qualitätsstufe im spanischen Weinbau. Bisher gibt es weniger als 15 Vinos de Pago in Spanien. Voraussetzung für die Einstufung als Vino de Pago ist, dass der Wein die spezifische Charakteristik seiner jeweiligen Lage zum Ausdruck bringt und unverwechselbar ist.

Anbau und Herkunft ist nicht alles!

Anbau und Herkunft sind natürlich nicht alles, weil die Herstellung und vor allem die Reifung und Lagerung der edlen Tropfen eine sehr große Rolle spielen. In Spanien wird das durch folgende Begriffe definiert:


Joven – junger Wein, der entweder gar nicht oder nur kurz (bis zu sechs Monate) im Fass gelagert wurde.

Crianza – mindestens zwei Jahre Reifezeit, davon sechs Monate im Holzfass und 18 Monate in der Flasche.

Reserva – mindestens drei Jahre Reifezeit, davon mindestens zwölf Monate im Holzfass. Zusätzlich muss er aus einem DOP- oder einem Vino-de-Pago-Bereich stammen.

Gran Reserva – mindestens 60 Monate Reifezeit, davon mindestens 18 Monate im Holzfass. Wie beim Reserva gilt, dass die Bezeichnung Gran Reserva nur bei Weinen aus DOP- und Vino-de-Pago-Bereichen verwendet werden darf.


Für IGP-Weine (früher VdlT) gilt:


Noble – muss 18 Monate gereift sein. Dies gilt für Rotwein und Weißwein gleichermaßen.

Añejo – muss 24 Monate im Holzfass gereift sein. Diese Reifedauer gilt für Rotwein wie auch für Weißwein.

Viejo – muss 36 Monate im Holzfass gereift sein. Auch beim Viejo gilt die Regelung für Rotwein und Weißwein.

 

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