Darum gehört Pak Choi in jede Küche

Pak Choi – auch bekannt als Pak Soi, Bok Choy, chinesischer Senfkohl oder Blätterkohl – ist ein asiatisches Blattgemüse und naher Verwandter des Chinakohls. Mit seinen dicken weißen Stielen und sattgrünen Blättern erinnert er optisch an kleinen Mangold, geschmacklich aber überzeugt er mit mehr Frische, zarter Süße und einer feinen Senfnote – irgendwo zwischen Kohl und Spinat, nur dezenter. Die Blätter sind intensiv im Aroma, die Stiele knackig und saftig, fast wie Wasserkastanien. In China wird Pak Choi schon seit dem 5. Jahrhundert angebaut und in ganz Ostasien ist er ein fester Bestandteil der Küche. Nach Europa kam er im 18. Jahrhundert durch asiatische Einwanderer, vor allem in die Niederlande, wo er auch heute noch in großem Stil kultiviert wird.
Inzwischen hat sich Pak Choi auch hierzulande einen festen Platz in der modernen Küche erobert. Kein Wunder: Er ist vielseitig, schnell zubereitet und bringt eine subtile Exotik mit, die nicht aufdringlich wirkt. Im Gegensatz zum Chinakohl bleibt Pak Choi beim Garen leicht knackig und behält seine Struktur. Er eignet sich perfekt zum kurzen Braten im Wok, zum Blanchieren oder als Rohkost. Geschmacklich ist er offen für vieles – ob asiatisch gewürzt, mediterran mit Olivenöl oder schlicht mit Knoblauch. Wer ihn einmal in der Küche hatte, merkt schnell: Pak Choi ist keine Alternative zu anderem Gemüse, er ist ein echter Charakter für sich.
Sortenvielfalt mit Stil: Pak Choi in seinen Varianten

Pak Choi zeigt Charakter – und das nicht nur im Geschmack, sondern auch in seiner Vielfalt. Die einzelnen Sorten unterscheiden sich in Größe, Farbe und Blattstruktur. Am bekanntesten ist der klassische weißstielige Pak Choi. Er trägt kräftig weiße Stiele und dunkelgrüne, leicht gewellte Blätter. Eine weitere gängige Variante ist der Shanghai- oder Green-Stem-Typ, bei dem sowohl Stiele als auch Blätter grünlich gefärbt sind.
Für die schnelle Küche eignet sich der Mini- oder Baby-Pak-Choi besonders gut. Er ist kleiner, besonders zart und braucht kaum Garzeit – ideal für unkomplizierte Gerichte mit Frischekick. Neben den klassischen Varianten gibt es auch optisch auffällige Züchtungen: Pak Choi „Purple Lady“, auch als Pak Choi „Lavender“ bekannt, besticht durch seine dunkelvioletten bis rötlichen Blätter und hellgrünen Stiele. Der Geschmack bleibt dabei ähnlich zurückhaltend wie bei den grünen Sorten – die kräftige Farbe sorgt vor allem für visuelle Highlights.
Ebenfalls auffällig ist „Red Inferno“, eine Sorte mit tiefroten Blättern und grüner Unterseite. Trotz der Farbvielfalt gilt: Geschmacklich bleibt Pak Choi immer angenehm mild mit seiner typischen Senfnote. Diese Zurückhaltung macht ihn zum flexiblen Begleiter für viele Gerichte – egal in welcher Farbe oder Größe er daherkommt.
Darum ist Pak Choi so gesund
Pak Choi gehört zu den nährstoffreichsten Gemüsesorten, und das bei gerade mal etwa 13 Kalorien pro 100 Gramm. Er steckt voller wichtiger Vitamine: Eine Portion deckt mehr als die Hälfte des täglichen Vitamin-C-Bedarfs, fast die Hälfte an Vitamin K und liefert Betacarotin, das der Körper zu Vitamin A umwandeln kann. Außerdem enthält er Folsäure und verschiedene B‑Vitamine, die für Zellneubildung und Energiehaushalt eine zentrale Rolle spielen.
Auch mineralisch hat Pak Choi einiges zu bieten: Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen und Selen machen ihn zu einem echten Pluspunkt für Knochen, Herz und einen ausgeglichenen Blutdruck. Durch seinen hohen Anteil an Wasser und Ballaststoffen unterstützt er die Verdauung und sorgt für ein angenehmes Sättigungsgefühl. Als Kreuzblütler bringt er zudem sogenannte Glucosinolate mit: sekundäre Pflanzenstoffe, die laut Forschung antioxidativ wirken und möglicherweise das Krebsrisiko senken können.
Pak Choi oder Chinakohl – wofür eignet sich wer?

Beide gehören zur Familie der Kreuzblütler, doch kulinarisch spielen Pak Choi und Chinakohl in unterschiedlichen Ligen. Pak Choi ist feiner, gart schneller und bringt mit seinen saftigen Stielen und dunkelgrünen Blättern eine milde Senf- und Nussnote mit. Perfekt also für Wokgerichte, schnelles Anbraten, Blanchieren oder als Rohkost in Salaten und Bowls. Chinakohl dagegen schmeckt etwas kräftiger, erinnert stärker an klassischen Kohl und hat eine festere Struktur. Dadurch eignet er sich besonders gut zum Schmoren, Dünsten, für Aufläufe oder fermentierte Spezialitäten wie Kimchi.
Während Pak Choi vor allem durch Frische und kurze Garzeiten punktet, spielt Chinakohl seine Stärken in herzhaften, länger gegarten Gerichten aus. Kurz gesagt: Pak Choi bringt Leichtigkeit und Biss auf den Teller, Chinakohl sorgt für Substanz und Tiefe.
Pak Choi zubereiten: So geht’s Schritt für Schritt

Lust auf Pak Choi bekommen? Hier sind praktische Tipps für die Zubereitung:
- Vorbereiten und Schneiden
Entfernen Sie zuerst die äußeren Blätter des Pak Choi und schneiden Sie das Ende des Strunks ab. Anschließend gründlich waschen, vor allem zwischen den Stielen, wo sich oft Sand oder Erde versteckt. Die Blätter danach gut trocknen, entweder mit Küchenpapier oder in der Salatschleuder – besonders wichtig, wenn Sie den Pak Choi braten oder grillen möchten. Dann Blätter und Stiele trennen und in Streifen oder Stücke schneiden.
- Blanchieren
Fürs Blanchieren Wasser zum Kochen bringen. Zuerst die geschnittenen Stiele für ca. zwei Minuten ins kochende Wasser geben, dann die Blätter für weitere zwei Minuten dazu. Danach sofort mit einer Schaumkelle herausnehmen und in Eiswasser abschrecken, das stoppt den Garprozess und erhält Farbe sowie Biss. Baby-Pak-Choi können Sie auch im Ganzen blanchieren – einfach nur den Strunk entfernen.
- Braten im Wok oder in der Pfanne
Pak Choi eignet sich perfekt für schnelles Braten. Dafür Stiele und Blätter separat in heißem Öl anbraten. Dazu passen asiatische Aromen wie Ingwer, Sojasoße, Zitronengras oder Koriander. Weil er schnell gart, kommt er bei Wokgerichten erst kurz vor dem Servieren in die Pfanne. Für Suppen oder Ramen Pak Choi kurz anbraten, mit Brühe aufgießen, würzen – fertig.
- Grillen für extra Geschmack
Gegrillter Pak Choi ist ein echtes Highlight. Baby-Pak-Choi längs halbieren, mit Öl bepinseln und mit einer Mischung aus Sojasoße, Sesamöl, Knoblauch und Limettensaft marinieren. Direkt auf dem Grill bekommt er Röstaromen, bleibt innen aber schön saftig. Die Hitze karamellisiert die Schnittflächen – das sorgt für Tiefe und Biss. Perfekt als Beilage zu Tofu, Fisch oder Fleisch.
Pak Choi kaufen und lagern – worauf es ankommt
Achten Sie beim Einkauf auf Frischemerkmale: Die Stiele sollten prall und saftig sein, die Blätter dunkelgrün, unbeschädigt und ohne Welke. Die Schnittstelle am Strunk darf nicht trocken oder bräunlich aussehen, das wäre ein Hinweis auf Überlagerung. Schleimige oder schlaffe Köpfe am besten direkt liegen lassen.
Zu Hause oder in der Profiküche lagert man Pak Choi ideal im Gemüsefach des Kühlschranks. Am besten wickeln Sie ihn in ein leicht feuchtes Tuch oder legen ihn in eine offene Box mit etwas Küchenpapier – so bleibt er bis zu fünf Tage knackig. Wichtig: Luftdicht verpacken schadet – durch fehlende Luftzirkulation beginnt er schneller zu faulen. Wer das volle Aroma, den besten Biss und die meisten Nährstoffe möchte, verarbeitet Pak Choi möglichst frisch. Unser Tipp: Nur so viel kaufen, wie Sie in den nächsten Tagen verwenden wollen.
Schnell, schneller, Pak Choi

Nun sind wir Ihnen aber noch den Beweis dafür schuldig, wie flott ein Pak-Choi-Gericht auf dem Teller landen kann. Den tritt unser Rezept für gedämpften Pak Choi mit würziger Soße mühelos an. Selbst wenig geübte Köchinnen und Köche zaubern dieses ebenso leichte wie aromatische Gericht in gerade einmal 20 Minuten.
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