Von der Kulturpflanze zum Superfood: Geschichtliches über Spinat
Die Wurzeln von Spinat liegen im Gebiet des heutigen Iran. Dort wurde Spinat vor rund 2.000 Jahren kultiviert und gilt seither als eine der alten Kulturpflanzen der Region. Im 7. Jahrhundert nach Christus gelangte der Spinat über Nepal nach China, wo er als „persisches Grün“ beschrieben wurde. Von dort aus verbreitete er sich weiter und wurde im Mittelalter durch arabische Händler nach Sizilien gebracht und anschließend in ganz Europa eingeführt. Als Fastengemüse gewann er dort schnell an Bedeutung, weil er eine fleischlose, aber nährstoffreiche Alternative bot.
Botanisch gehört Spinat zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und ist damit näher mit Rüben und Quinoa verwandt als mit anderen Blattgemüsen. Diese Einordnung erklärt seine besonderen Wachstumsbedingungen ebenso wie die enge Verwandtschaft zu Kulturen, die heute wieder verstärkt in der Ernährung diskutiert werden. So verbindet Spinat Herkunft, Geschichte und kulinarische Tradition auf eine Weise, die ihn bis heute in Küche und Alltag unverzichtbar macht.
Grünes Kraftpaket: So wirkt sich Spinat auf unseren Körper aus
Spinat zeichnet sich durch eine erfreuliche Fülle an Mikronährstoffen aus. Besonders reich ist er an Vitamin K, das für Blutgerinnung und Knochengesundheit unverzichtbar ist. Ebenso enthält Spinat reichlich β-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird und für Sehkraft und Zellschutz von Bedeutung ist. Auch Folsäure und Vitamin C sind in beachtlichen Mengen vorhanden – beide spielen eine Rolle für Immunsystem und Zellneubildung. Außerdem liefert Spinat Mineralstoffe wie Magnesium, das eine Schlüsselrolle bei Muskelkontraktion und Energiegewinnung spielt, und Kalium, das für den Flüssigkeitshaushalt und die Nervenreizleitung wichtig ist. Ergänzt wird dieses Spektrum durch Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe, denen entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden.
Besondere Beachtung verdient die Oxalsäure, die Mineralstoffe wie Calcium und Eisen bindet und auf diese Weise bedauerlicherweise deren Aufnahme im Körper hemmt. Wer also dazu neigt, Nierensteine zu entwickeln, sollte Spinat deshalb nur in Maßen genießen. Durch Erhitzen sinkt der Oxalsäuregehalt allerdings, was die Verfügbarkeit der Mineralstoffe verbessert – und somit eine gute Nachricht ist.
Frisch oder tiefgekühlt: So schmeckt Spinat am Besten
Die Frage „Frischware oder Tiefkühlprodukt?“ lässt sich nicht eindeutig beantworten, beide Varianten haben ihre Vorteile. Frischer Spinat überzeugt mit intensiver Farbe, zarter Textur und feinem Duft, ist jedoch nur begrenzt haltbar und sollte möglichst bald nach dem Einkauf verarbeitet werden. Babyspinat ist besonders empfindlich und eignet sich vor allem für den direkten Rohverzehr. Tiefgekühlter Spinat hingegen wird unmittelbar nach der Ernte verarbeitet, was seine Nährwerte weitgehend erhält und ihn über Monate lagerfähig macht.
Spinat kann blanchiert, gedünstet oder im Wok gegart werden, eignet sich aber ebenso zum Backen und Rösten. Auch roh lässt er sich gut verwenden – sei es als Grundlage für Salate oder in Smoothies. Bei jeder Methode gilt: Die Blätter fallen rasch zusammen und nehmen Aromen gut auf, was sie zu einem willkommenen Begleiter in ganz unterschiedlichen Gerichten macht.
Einkauf und Lagerung: So bleibt Spinat frisch und lecker
Die Blätter sollten sattgrün, prall und frei von gelben Rändern sein – schon leichte Welke zeigt an, dass die Ware zu lange gelagert wurde. Besonders Babyspinat reagiert empfindlich und sollte möglichst bald nach dem Kauf verwendet werden. Im Kühlschrank bleibt Spinat ohnehin nur sehr begrenzt frisch; nach ein bis zwei Tagen lässt seine Qualität spürbar nach. Wer länger disponieren möchte, greift daher besser zur tiefgekühlten Variante. Sie wird direkt nach der Ernte blanchiert und schockgefrostet, wodurch Nährstoffe, Farbe und Aroma weitgehend erhalten bleiben. Bei ununterbrochener Kühlkette ist TK-Spinat über Monate haltbar und jederzeit einsatzbereit.
Anbau und Ernte von Spinat
Spinat gehört zu den Kulturen mit kurzem Zyklus: Zwischen Aussaat und Ernte liegen oft nur wenige Wochen. In unseren Breiten wird er im Frühjahr und Herbst gesät, da er in Sommerhitze rasch in Blüte schießt und dann an Qualität verliert. Der Anbau gelingt im Freiland ebenso wie unter Glas oder Folie, wodurch Erntezeitpunkte gezielt gesteuert werden können. Blattspinat wird meist maschinell geschnitten, Babyspinat dagegen oft behutsam per Hand oder in selektiven Verfahren, damit die zarten Blätter unbeschadet bleiben.
Diese Schnelligkeit im Wachstum erklärt auch, warum Spinat in NASA-Forschungsprojekten für Weltraumgärten getestet wird: Nährstoffdichte trifft auf kurze Wachstumszyklen. Für die Praxis bedeutet das ein Gemüse, das nahezu das ganze Jahr über verfügbar ist und das sich schnell an wechselnde Bedingungen anpasst; im Weltall ist das zumindest theoretisch interessant.
Koreanische Küchenkunst: Rezept für Sigeumchi Bokkeum
Die koreanische Küche zeichnet sich nicht nur durch das schiere Tempo aus, mit dem die Köche ein komplettes Gericht in die Schalen zaubern. Besonders interessant ist auch, mit wie wenigen Zutaten und Gewürzen das Ganze gelingt. Und beides hat Vorteile: Durch die extrem kurzen Garzeiten bleiben viele Nährstoffe erhalten, durch die Konzentration auf das Wesentliche bekommen die Speisen jede Menge Eigengeschmack.
Ein Paradebeispiel für koreanische Küchenkunst ist unser Rezept für Sigeumchi Bokkeum (Schweinefleisch mit Spinat), das Sie unbedingt probieren müssen!